Management im Gesundheitswesen

EU-Gesundheitspolitik

Die Gesundheitspolitik gewinnt innerhalb der Europäischen Union immer mehr an Bedeutung. Nach Art. 168 Abs. 7 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) liegt die Verantwortung für die Gesundheitspolitik sowie für die Organisation des Gesundheitswesens und die medizinische Versorgung der europäischen Bürger bei den Mitgliedstaaten; das EU-Gesundheitswesen ist somit nicht harmonisiert. EU-Eingriffe in Gesundheitssysteme erfolgen aber sehr wohl durch u.a. Arbeits-, Wettbewerbs- und Binnenmarktrecht, und ab 2013 durch die „Richtlinie über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung“. Infolgedessen ist das EU-Mandat hinsichtlich Gesundheit inzwischen ziemlich weitreichend. Aufbauend auf diesen theoretischen Hintergrund gibt das Seminar zunächst einen Überblick über Kompetenzen der EU bezüglich verschiedener Aspekte der Gesundheitsversorgung. Einzelne Aspekte (Erstattung bei seltenen Erkrankungen, stationäre Versorgung in Grenzregionen, Europäische Gesundheitskarte, Arzneimittel und Marktzugang über die EMA, EU-weite Examen für Gesundheitsberufe, EU-weite Qualitätsindikatoren, Wahl des Gesundheitsversicherers) werden im Blockseminar und anhand von Gruppenarbeit vertieft. Im Rahmen des Seminars wird von Teilnehmenden erwartet, dass sie weiterführende Fragen stellen, bei Fragen der Dozenten mitdenken und ihre eigenen Kentnisse und Meinungen in der Gruppe äußern ("aktive mündliche Beteiligung"). Die Teilnehmer werden weiterhin Fallstudien bearbeiten, indem sie aus Sicht eines vorgegebenen EU-Landes Stellung zu (fiktiven) vorgeschlagenen Änderungen der Richtlinie über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung nehmen. Ziel ist es diese Stellungnahme der Gruppe zu präsentieren und in einer Plenardiskussion einen Entwurfs-Vorschlag zu erarbeiten, auf den sich alle Länder einigen können. Die Studierenden sollten sowohl die Interessen des vorgegebenen Landes vertreten, als auch den Vorsitz der Plenardiskussion für eine der Fallstudien führen können. Hierbei wird ebenso eine aktive mündliche Beteiligung (siehe oben) erwartet.

Modulbestandteile

LV-TitelLV-ArtNummerSpracheSemester (WS/SS)
EU GesundheitspolitikSEM73 160 L 5504DeutschSS

Anmeldung

Formlose Anmeldung per E-Mail an mig(at)tu-berlin.de und . Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 30.

Empfohlene Literatur

Wismar M. et al. 2011. Cross-border Health Care in the European Union. Mapping and analyzing practices and policies. World Health Organization on behalf of the European Observatory on Health Systems. http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0004/135994/e94875.pdf

Raum H 8111