Management im Gesundheitswesen

Routinedaten im Gesundheitswesen - Analysemöglichkeiten und Interpretation

Lernergebnisse
Dieses Modul richtet sich primär an Studierende des MScPH der Berlin School of Public Health (als Vertiefungsmodul). Studierende anderer Fachrichtungen sind ebenfalls willkommen.
In der Gesundheitsversorgung werden administrative Daten routinemäßig erhoben und in standardisierter Form elektronisch gespeichert. Diese Routinedaten sind eine wertvolle Datenquelle zur Bearbeitung gesundheitsbezogener Forschungsfragen, insbesondere im Bereich der Versorgungsforschung. Die darauf basierenden Ergebnisse sind häufig Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungsfindungen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls verfügen die Teilnehmer*innen über Kenntnisse zur Entstehung von Routinedaten in verschiedenen Versorgungssektoren des deutschen Gesundheitswesens und zu den in diesen Daten enthaltenen Informationen. Sie kennen die Rahmenbedingungen und Zugangsmöglichkeiten, um Routinedaten aus der Gesundheitsversorgung für Forschungszwecke zu nutzen. Sie können Analysen, die auf Routinedaten basieren, methodisch bewerten, die Ergebnisse unter Berücksichtigung der Limitationen interpretieren und eigene Analysen auf der Basis von Routinedaten planen.

Lehrinhalte
Die Unterrichtseinheiten umfassen die folgenden Themen:

  • Entstehung von Routinedaten in verschiedenen Versorgungssektoren des deutschen Gesundheitswesens (z.B. Krankenhausversorgung, ambulante ärztliche Versorgung, Arzneimittelversorgung)
  • Datenstrukturen und Dateninhalte
  • Rahmenbedingungen der Datennutzung und Zugangsmöglichkeiten zu Datenbeständen für Forschungszwecke
  • Grundlagen der Auswertung von Routinedaten und Interpretation von Ergebnissen
  • Gute wissenschaftliche Praxis und Berichtsstandards

Arbeitsaufwand und Leistungspunkte

AufwandMultiplikatorStundenGesamt
Präsenzzeit15.04.0 h60.0 h
Prüfungsvorbereitung1.045.0 h45.0 h
Vor- und Nachbereitung15.05.0 h75.0 h
   180.0 h
Der Aufwand des Moduls summiert sich auf 180 Stunden. Damit umfasst das Modul 6 Leistungspunkte.

Beschreibung der Lehr- und Lernformen

Das Modul wird als seminaristischer Unterricht im Semester abgehalten. Während der wöchentlich stattfindenden 4-stündigen
Veranstaltung werden die beschriebenen Kenntnisse vermittelt und im Rahmen von Kleingruppenarbeiten und praktischen Übungen vertieft. Der Lernerfolg wird am Ende des Semesters in Form eines schriftlichen Tests geprüft.

Wünschenswerte Voraussetzungen für die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen

Grundkenntnisse zum deutschen Gesundheitswesen, Interesse für die gesundheitsbezogene Forschung.

Empfohlene Literatur

Benchimol EI, Smeeth L, Guttmann A, Harron K, Moher D, Petersen I, Sørensen HT, von Elm E, Langan SM, the RECORD Working Committee. The REporting of studies Conducted using Observational Routinely-collected health Data (RECORD) Statement. PLoS Medicine 2015;12(10):e1001885.

Swart E, Bitzer EM, Gothe H, Harling M, Hoffmann F, Horenkamp-Sonntag D, Maier B, March S, Petzold T, Röhrig R, Rommel A, Schink T, Wagner C, Wobbe S, Schmitt J. STandardisierte BerichtsROutine für Sekundärdaten Analysen (STROSA) – ein konsentierter Berichtsstandard für Deutschland, Version 2. Gesundheitswesen 2016; 78(S 01): e145-e160.

Swart E, Gothe H, Geyer S, Jaunzeme J, Maier B, Grobe TG, Ihle P. Gute Praxis Sekundärdatenanalyse (GPS): Leitlinien und Empfehlungen. Gesundheitswesen 2015; 77(02): 120-126.

Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg.) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven. Bern: Verlag Hans Huber 2014.

Sonderhefte Methodische Aspekte der Sekundärdatenanalyse. Das Gesundheitswesen.

  • 2020; 82(S01): S1-S90
  • 2020; 82(S02): S91-S165
  • 2021; 83(S02): S1-S141

Anmeldung

Das Modul wird im Wintersemester 2023/2024 NICHT angeboten.