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Positivrate steigt rasant an: Erschreckender Corona-Trend: Niederlande steuern auf "Patienten-Tsunami" zu
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David Young/dpa Auch die Stadt Venlo in den Niederlanden ist vom Corona-Virus stark betroffen

Kaum ein Land steht momentan schlechter im Kampf gegen die Corona-Pandemie da als die Niederlande. Gleich mehrere Kennzahlen verdeutlichen den negativen Trend. Premierminister Mark Rutte verkündete am Dienstagabend einen "Teil-Lockdown".

Peter Paul van Benthem spricht von einem "Patienten-Tsunami", der auf die Niederlande in den kommenden Corona-Monaten zu rollt. Van Benthem ist der Vorsitzende des niederländischen Fachärzteverbandes, besitzt also durchaus die nötige Expertise in der Thematik.

Tatsächlich machen die Zahlen in den Niederlanden alles andere als Mut. Wie in ganz Europa steigen auch dort die Infektionszahlen an. Allein für die letzten sieben Tagen (Stand: 13. Oktober) meldete das Reichsinstitut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) rund 43.903 Neuinfektionen für das kleine 17-Millionen-Einwohner-Land. In der Woche zuvor waren es noch 27.485. Der Trend ist eindeutig und rasant steigend. Für die letzten 24 Stunden wurden sogar 7393 positive Testergebnisse gemeldet.

Corona-Anstieg in den Niederlanden - Positivrate steigt kontinuierlich

Doch nicht nur der Blick auf den Anstieg der Neuinfektion, die vor allem in Deutschland als oberstes Kriterium für die Pandemie-Entwicklung gelten, bereitet der Regierung in Den Haag Sorgen. Auch der Prozentsatz der positiven Tests steigt seit Wochen kontinuierlich an. Er beschreibt den Anteil der positiven Corona-Tests am gesamten Testvolumen.

In absoluten Zahlen ausgedrückt, wurden in den Niederlanden in der Kalenderwoche 41 (5.10-11.10) 239.639 Tests durchgeführt, 33.038 davon waren positiv. Der prozentuale Anteil liegt demnach bei besorgniserregenden 13,8 Prozent.

Laut der Weltgesundheitsbehörde ist eine Positivrate unter fünf Prozent ein Indiz dafür, dass ein Land die Pandemie unter Kontrolle hat. Ende August lag die Positivrate in den Niederlanden noch bei 2,5 Prozent.

Zum Vergleich: In Deutschland lag der Wert zuletzt bei lediglich 1,64 Prozent. Allein durch ein höheres Testvolumen lassen sich die hohen Infektionszahlen in den Niederlanden also nicht erklären.

Unter Experten ist die Positivrate ein wichtiger Anhaltspunkt für die Trendentwicklung der Pandemie in einem Land. So erklärte Gesundheitsökonom Reinhard Busse im Gespräch mit FOCUS Online, dass auch in Deutschland „deutlich mehr über diesen Wert gesprochen werden muss“.

Niederlande: Wieder mehr Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern

Einen ähnlichen Verlauf nimmt die Kurve, wenn es um die Zahl behandelten Covid-Patienten in den Krankenhäusern geht. Auch sie steigt stetig an. In den letzten zwei Wochen kam es zu einer Verdopplung der Patienten, von 508 auf aktuell 1144.

„Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem Krankenhäuser im ganzen Land die Routineversorgung reduzieren müssen, selbst bei optimaler Verteilung der Patienten“, zitiert die "Volkskrant" den Vorsitzenden des Ambulanznetzwerks "Landelijk Netwerk Acute Zorg", Ernst Kuipers.

Als Grund für die düstere Entwicklung sehen viele die zu liberale Corona-Politik der Regierung um Ministerpräsident Mark Rutte. Diese zielte bisher darauf ab, dass sich die Bürger vor allem eigenverantwortlich an die Schutzmaßnahmen halten. Das Tragen von Schutzmasken ist bisher beispielsweise nur in bestimmten Hotspot-Regionen und im öffentlichen Nahverkehr vorgeschrieben, für den Einzelhandel gibt es lediglich eine Empfehlung der Regierung.

Rutte verkündet "Teil-Lockdown"

Am Mittwochabend verkündete Premierminister Rutte nun eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen: Kneipen, Cafés und Restaurants werden geschlossen, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpflicht an für alle öffentlichen Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliotheken, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung.

"Es liegt nun an uns allen selbst", sagte der Premier in der live im TV ausgestrahlten Pressekonferenz. "Seien Sie realistische Niederländer und übernehmen Sie Verantwortung."  

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