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Die Technische Universität Berlin wird gleich zwei der neuen DAAD-Zentren leiten. 

© Felix Noak/TUB

Beitrag zur Nachhaltig: Kooperation mit dem globalen Süden

Die TU Berlin erhält den Zuschlag für zwei der Globalen Zentren, die neuerdings vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert werden.

Die Technische Universität Berlin wird in Zukunft zwei der acht vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Globalen Zentren für Klima und Gesundheit leiten. Zusammen mit der Berlin School of Public Health, der Charité-Universitätsmedizin Berlin, dem Universitätsklinikum Bonn und der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Ghana wird die TU zum einen ein Globales Zentrum für Gesundheit und Pandemievorsorge (G-WAC) eröffnen. 

Zum anderen gründet die TU mit der Universidad Nacional de Colombia und der University of Cape Town ein Globales Zentrum für Klimaschutz und Just Transitions (Trajects) in Kolumbien mit einer Zweigstelle in Südafrika.

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„Die Globalen Zentren sind ein Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und stärken unsere Zusammenarbeit mit dem globalen Süden“, sagte TU-Präsident Christian Thomsen zu dem DAAD-Zuschlag.

Der DAAD fördert nach eigenen Angaben in dem neuen Programm acht fächerübergreifende „Globale Zentren“ zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen, vier davon forschen und lehren zu Klimafragen, vier zu Gesundheitsthemen und Pandemien. 

Das Auswärtige Amt fördert den Aufbau der Zentren laut DAAD mit rund 22 Millionen Euro. Jedes Zentrum erhält pro Jahr bis zu 600.000 Euro Förderung, zunächst bis 2025 mit Verlängerungsmöglichkeit bis 2030.

Ein Zentrum für Gesundheit und Pandemievorsorge

Das Zentrum für Gesundheit und Pandemievorsorge G-WAC soll sich mit der existenziellen Bedrohung von globalen Pandemien für die Gesundheitssysteme und dem Wohlergehen von Menschen befassen. Dabei würden menschliche und tierische Gesundheit sowie Umweltbedingungen zusammen betrachtet, heißt es von der TU.

Zusammenarbeiten sollen dafür unter anderem Expert:innen aus den Bereichen Gesundheitssysteme, Gesundheitsökonomie, Labor- und Diagnostik, Virologie, Epidemiologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Bakteriologie, Veterinärmedizin und Zoonosen, sowie digitaler Gesundheit. 

„Die fächerübergreifende Zusammenarbeit hat das Ziel, Gründe und Faktoren von Pandemien zu beleuchten und die Resilienz von Gesundheitssystemen zu stärken“, erklärte Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin. Die Erkenntnisse der Forschungsarbeit sollen unter anderem für die Gesundheitspolitik sowie für die Ausbildung von Fachkräften nutzbar gemacht werden.

Klima-Zentrum für sozialverträglichen Kohleausstieg

Das Globale Zentrum für Klimaschutz hat den Ausstieg aus der Energieerzeugung mit fossilen Brennstoffe, eine umweltfreundliche Landbewirtschaftung und den Schutz von Ökosystemen zum Ziel. Das Trajects-Zentrum soll über einen globalen Süd-Süd-Austausch zum Beispiel einen sozialverträglichen Kohleausstieg ermöglichen.

„Dadurch können Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Ländern, deren Kontexte, Probleme und Möglichkeiten einander ähnlich sind, diskutiert werden, um zielgerichtete passende lokale Lösungsansätze zu entwickeln“, erklärte der TU-Projektleiter Pao-Yu Oei.

Für Kohleausstieg, verstärkte Aufforstungsbemühungen und nachhaltige Stadtplanung sei eine „proaktive und integrative politische Planung“ notwendig. Damit sollen weitere Investitionen   in fossile Brennstoffe vermieden und „gerechte Übergänge“ ermöglicht werden.

Das globale Netzwerk besteht aus über 40 diversen Akteuren in Deutschland, darunter die Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin, Europa-Universität Flensburg, und im globalen Süden, unter anderem Secretaría de Ambiente Distrital de Bogotá, WWF South Africa, Stockholm Environmental Institute in Südafrika und Kolumbien.

Zudem soll das Projekt mit dem neuen Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) mit Sitz an der TU Berlin kooperieren.

Jan Kixmüller

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