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Kommentar zu “Welche sind die Risikofaktoren für die Entwicklung eines Brustkrebs beim bestehenden Ovarialkarzinom?“
(Bergfeldt K, Nilsson B, Einhorn S, Hall P. Breast cancer risk in women with a primary ovarian cancer – a case-control study. Eur J Cancer 2001:37;2229-34)
Autor | Velasco M, Busse R |
Verlag | InFoOnkologie 5(4): 229-230 |
Zusammenfassung
Kommentar: Die vorliegende Studie folgte einem sog. „nested case-control“ Design. Dabei handelt es sich um Fallkontrollstudien, deren Fälle und Kontrollen aus einer bestehenden Kohortenstudie gezogen werden (in diesem Fall ist die Kohorte das Stockholmer Krebsregister). Bildlich gesprochen ist die Fallkontrollstudie in die Kohortenstudie eingebettet. Der Vorteil dieses Designs liegt darin, dass sowohl die Fälle als auch die Kontrollen aus einer vergleichbaren Bevölkerung stammen. Ein Selektionsbias ist damit sehr unwahrscheinlich. Als eine weitere Stärke dieses Designs werden viele der zu analysierenden Variablen vor Eintritt der Krankheit erhoben, was die Wahrscheinlichkeit von Verzerrungen minimiert. Aus diesen Gründen gilt das „nested case-control“-Studiendesign als das validere unter den Fallkontrollstudien. Um Risikofaktoren zu identifizieren, analysierten Bergfeldt et al. die Krankenakten der Patientinnen. Dieser Ansatz schützt die Ergebnisse vor Verzerrungen aus selektiver Erinnerung („recall bias“), welche bei der Durchführung von Interviews auftreten kann. Die Validität hängt jedoch von der Qualität der klinischen Information ab, wobei diese nicht immer den Bedürfnissen der Forscher entspricht, da sie für andere Zwecke erhoben wurde.